»Im Metaverse droht ein Komplettverlust der Privatsphäre«

Angenommen, ich habe eine diesen klobigen VR-Brillen auf dem Kopf und gehe durch eine virtuelle Shopping-Mall. Bei den Sportartikeln bleibe ich stehen. Mein Blick fällt auf ein Fußballtrikot, mein Puls schlägt höher. Was passiert mit diesen Daten?

Eines der möglichen Geschäftsmodelle ist das, was man eine virtuelle Zukunft des Überwachungskapitalismus nennen könnte. Hier geht es nicht mehr nur darum, Daten zu sammeln, die mit unserem Klickverhalten zu tun haben, sondern biometrische Daten: Pupillenbewegungen, aber auch Herzschlag oder Körpertemperatur, wenn das VR-Headset mit einer Smartwatch gekoppelt wird. Es kann passieren, dass die Daten in dem Moment, in dem sie erhoben werden, an Datenbroker, also Informationshändler, weitergegeben werden. Das scheint auch das Modell von Facebook zu sein: Die jüngste VR-Brille, die der Konzern auf den Markt gebracht hat, besitzt einige Features, mit denen zum Beispiel Gestik und Mimik getrackt werden können.

»Im Metaverse droht ein Komplettverlust der Privatsphäre«

Jeder Schritt, Blick und Herzschlag wird getrackt. Das lade zu Datenmissbrauch ein, sagt Netzexpertin Anna-Verena Nosthoff. Polizei-Avatare brauche es nicht, aber globale Gesetze.

Adrian Lobe (Spektrum.de)

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